Die Infrarottechnologie hat etwas Exklusives und für manchen auch Geheimnisvolles, denn sie bedient sich elektromagnetischer Strahlung, die zwar unsichtbar, aber zugleich allgegenwärtig ist. Mit ihrer Hilfe kann man beispielsweise Temperaturen und Gaskonzentrationen messen, Brände frühzeitig erkennen und Energieverluste aufspüren. Zwei junge Männer zog diese Technologie bereits in ihrer Studien- und Promotionszeit an der Technischen Universität Dresden so sehr in den Bann, dass sie 1991 – gleich als es möglich war – zusammen mit weiteren Absolventen die InfraTec GmbH Infrarotsensorik und Messtechnik als Spin-off gründeten.
Geleitet von der Idee, die Faszination des Infraroten zur Geschäftsgrundlage zu machen, konnten sie mit viel Geduld ihr Unternehmen in 30 Jahren zu einem weltweit wahrgenommenen Produzenten im Bereich der Infrarottechnologie entwickeln. Bereits bei der Gründung hatten die heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Dr.-Ing. Matthias Krauß und Dr.-Ing. Matthias Heinze viele Herausforderungen zu bestehen. Die größten bestanden darin, dass es zunächst keine serienreifen Produkte, keine installierten Fertigungs- und Prüftechnologien und auch keine Kunden gab. Die Beschaffung des Startkapitals für die GmbH war eine weitere zu bewältigende Aufgabe. „Dennoch, wir hatten eine sehr gute Qualifikation, kannten den Stereotypen ‚German Angst‘ nicht und konnten selbst technologisch zupacken. Und wir hatten vor allem die Vision, alles besser als die existierenden Wettbewerber schaffen zu können“, so Dr. Matthias Heinze, Geschäftsführer und Leiter des Geschäftsbereiches Sensorik.
30 Jahre Infrarottechnologie auf höchstem Niveau
Vom ersten eigenen „Fertigungslabor“ im Keller des ehemaligen Kindergartens der TU Dresden über die Einweihung des ersten „echten“ Reinraumbereiches für die Produktion verlief der Weg bis heute zielgerichtet, keinesfalls aber nur geradlinig und eben. „Es waren 30 spannende Jahre, die wie im Fluge vergangen sind und in denen sich unsere gestalterische Beharrlichkeit stets mit dem notwendigen Quäntchen Glück vereint hat. Größter Dank gilt dabei allen unseren engagierten und leistungswilligen Mitarbeitern, die das Rückgrat von InfraTec bilden sowie allen Kunden und Partnern, die uns immer mit Vertrauen und Wohlwollen begleitet haben“, merkt Dr. Matthias Krauß, Geschäftsführer und Leiter des Geschäftsbereiches Infrarot-Messtechnik, an.
Während viele Unternehmen nach erfolgreicher Etablierung am Markt den Eigentümer wechseln oder von größeren Firmen gekauft werden, hat InfraTec zahlreiche Angebote in dieser Richtung abgelehnt. „Wir sehen auch zukünftig die Chance, aus den eigenen Kräften unserer Inhaberstruktur einen spürbaren Geschäftsanteil vom Weltmarkt zu behalten und auszubauen“, bekräftigt Dr. Matthias Heinze. InfraTec steht dafür, als verlässlicher Partner für Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten und andere Marktteilnehmer wirksam zu sein. Dabei sind der Innovationsgedanke sowie die Qualität der Erzeugnisse die Schlüssel für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung.
„Made in Dresden“ aus Überzeugung
Die komplette Fertigung von InfraTec erfolgt am Hauptstandort in Dresden. Eine Verlagerung ins Ausland spielt bis heute keine Rolle. „Ganz im Gegenteil!“, so Dr. Matthias Krauß. „Die unternehmerischen Entscheidungen waren immer davon geprägt, hier in Dresden den Kern der Wertschöpfung an Ort und Stelle zu halten. Das wird auch weiterhin so sein, wenn sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für uns als Mittelständler in Deutschland nicht deutlich verschlechtern.“ Dazu kommt, dass die Hälfte der Mitarbeiter graduiert ist und die gewerbliche Stammmannschaft ausnahmslos über einen Facharbeiterabschluss verfügt. „Diese gewachsene Expertise lässt sich nicht mit niedrigeren Energie- und Medienkosten oder Steuervorteilen im Ausland aufwiegen“, sagt Dr. Matthias Heinze. Darum wird InfraTec auch zukünftig in seiner Betriebsstätte am Standort Süd des TechnologieZentrumDresden entwickeln, fertigen und verkaufen.
Ein Blick in die „Glaskugel“
Der Blick in die Zukunft war für die Geschäftsführer von InfraTec schon immer von zentraler Bedeutung. Wer wollen wir sein? Wo wollen wir hin? Auf diese zentralen Fragen gibt Dr. Matthias Krauß eine klare Antwort: „Wir werden auch weiterhin das stark kundenorientierte und familiär geprägte Unternehmen sein, das seinen Fokus auf Technologie- und Qualitätsführerschaft in Nischenbereichen richtet. Trotz der sich global rasant weiterentwickelnden technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird die konsequente Fortsetzung des bisher beschrittenen Weges das Handeln in der nächsten Dekade bestimmen.“
Weiterhin steht die Herausforderung des Generationenwechsels bevor. „Wir, die Inhaber, sind in die Jahre gekommen und werden nun nicht nur daran gemessen, was wir täglich leisten, sondern wie wir es schaffen, die nächste Generation von Inhabern und Managern bei InfraTec optimal zum Wirken zu bringen“, äußert sich Dr. Matthias Heinze zum Thema der Unternehmensnachfolge.
Das Komponentengeschäft und das Geschäft mit Kameras und Komplettsystemen soll auch zukünftig im Gleichklang fortgeführt werden. InfraTec möchte darüber hinaus jedoch bisherige funktionale Grenzen überschreiten, solange neue Produkte mit dem Know-how aber auch den Produktionstechnologien kompatibel sind. Die Planung für eine Erweiterung der eigenen Firmenimmobilie auf dem Gelände des TechnologieZentrumDresden, als Voraussetzung für zukünftiges Wachstum, hat schon begonnen.
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